Kreativität erweitern mit Design Thinking

Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Weiterbildung, Ines Schmitz!
Unsere Kollegin Ines Schmitz ist nun offiziell zertifizierte Design Thinking-Coachin.

In diesem kurzen Artikel beleuchtet sie mitunter aus einer psychologischen Perspektive, was Design Thinking besonders macht.

Ein Artikel von Ines Schmitz:

Den Begriff „Design Thinking“ haben Sie wahrscheinlich schon des Öfteren gehört. Doch warum erfährt diese Methode aktuell so viel Beachtung?
Eine Vielzahl an Start-ups und schnell wachsenden Unternehmen nutzt die Implementierung dieser Methode zu nachhaltigem Unternehmenserfolg.

Was ist Design Thinking und was macht es so besonders? Inwiefern unterstützt die Methode Design Thinking das agile Arbeiten und Denken in Organisationen? Und warum muss unser Denken überhaupt „designed“ werden?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich der heutige Artikel.

Was ist Design Thinking?

Design Thinking bezeichnet einen strukturierten Kreativitätsprozess, in dem eine Sammlung von agilen Methoden, Tools und Techniken Teams unterstützt, komplexe Probleme zu lösen und Innovationen zu schaffen.
Der Design Thinking-Prozess besteht nach dem Modell des deutschen Pioniers Hasso Plattner aus 6 Phasen. Alle Überlegungen starten bei den Nutzer:innen, Anwender:innen, Kund:innen oder Seminarteilnehmer:innen und deren Bedürfnisse:

Metakomm: Kreativität erweitern mit Design Thinking

Metakomm: Kreativität erweitern mit Design Thinking

Im gesamten Prozess geht es darum, basierend auf dem fortlaufenden Feedback der Kund:innen, eine flexible Anpassung an ihre Bedürfnisse zu ermöglichen. Mit Design Thinking werden die richtigen Fragen gestellt und der Kern des Problems enthüllt. Einfach ausgedrückt ist Design Thinking eine Möglichkeit, Probleme zu entdecken und zu lösen.

Design Thinking und Agilität

Der Prozess des Design Thinking setzt auf kurze und regelmäßige Entwicklungszyklen, Nutzer:innenorientierung und frühes Feedback, sowie Teamarbeit und eine offene Fehlerkultur. Agilität ist im Design Thinking-Prozess somit eine übergeordnete Haltung, die sich in den Prinzipien und dem Einsetzen agiler Methoden repräsentiert.
Da das Design Thinking als Innovationsprozess grundsätzlich am Anfang eines Entwicklungszyklus steht, kann die Anwendung weiterer agiler Rahmenwerke (SCRUM, Kanban, etc.) während der Produktions- und Wartungsphase eine ideale Ergänzung darstellen.

Das Besondere an Design Thinking

Kreativitätstechniken sind natürlich keine Neuheit und werden bereits eine Vielzahl dieser in der wirtschaftlichen Praxis genutzt. Was ist also das Besondere an dieser Methode?
Im Fokus dieser Technik steht der Mensch als Mittel zur Lösungsfindung. Darin liegt auch der größte Unterschied zu anderen Methoden der Problemlösung. Im Rahmen von Design Thinking richtet sich der Fokus auf die Bedürfnisse und Herausforderungen des Zielpublikums. Die Problemlösung ergibt sich aus einer menschlichen Bedürfnisperspektive.
Diese Herangehensweise besteht bei anderen Ansätzen kaum. Hierbei liegt der Fokus eher auf der Reduzierung möglicher Kosten oder dem Anspruch, die derzeit modernste Technologie inklusive jeweiliger Tools einzusetzen. Design Thinking hingegen stützt sich stark auf Empathie und die Entwicklung kreativer Innovationen.

Was brauchen die Menschen, Mitarbeiter:innen, Kund:innen, Investor:innen? Wie können wir unser Produkt besser machen? Was hilft den Mitarbeiter:innen kreativer, offener und emphatischer zu sein?
Des Weiteren ist diese Methode auf diverse Branchen und nahezu jedes Problem anwendbar.

Design Thinking und neuropsychologische Denkprozesse

Aus meiner Arbeit als klinischer Psychologin kenne ich die Schwierigkeiten mit automatisierten und festgefahrenen Gedankengängen nur zu gut. Doch in automatisierten Abläufen zu denken und handeln hat auch viele positive Aspekte, denn vor allem im oftmals stressigen Arbeitsalltag hilft uns unser unterbewusster kognitiver Autopilot dabei, Energie zu sparen und schnell den „gewohnten, bewährten“ Weg zu gehen.
Diese Strategie ist oftmals nützlich und hilfreich, jedoch hindert sie Kreativität und die Entwicklung neuer Lösungswege, da sie neuronal so stark automatisiert ist. Wenn ein Veränderungswunsch besteht, bedarf es eines bewussten (Selbst-)reflektionsprozesses, um den Autopiloten in einen aktiveren kognitiven Prozess umzuschalten. Diese bewusste Auseinandersetzung spiegelt sich auch im Prozess des Design Thinking wieder. Er bietet einen strukturierten Entwurf, einen „designten Prozess“, welcher bewusste Selbstreflektion fördert und somit neue Denk- und Handlungswege ermöglicht. Mit Design Thinking ist „Thinking outside of the box” kein Glückstreffer oder Zufall, sondern repräsentiert Design Thinking einen strukturierten und erlernbaren Prozess, der festgefahrene, nicht mehr erwünschte Strukturen durchbrechen und innovative Lösungswege schaffen kann.

Design Thinking in der Anwendung

In der Praxis bildet sich eine sogenanntes Design Thinking Team von optimalerweise 3-6 Personen aus unterschiedlichen Funktionen und Organisationsbereichen. Wir versetzen uns in die Kund:innen und finden durch eine präzise Beobachtung und Analyse, die Bedürfnisse dieser und das daraus folgende Ziel des Design Thinking Prozesses heraus.
Anschließend geht es in den Lösungsraum. Wir tragen Ideen zusammen, die ungewöhnlich und sogar utopisch sein dürfen. Wichtig ist hierbei, den Kreativitätsprozess nicht einzuschränken. Nach Erarbeitung eines Prototyps testen wir diesen abschließend und können durch Kund:innenfeedback bestimmen, ob eine Idee wirklich funktioniert.
Am Ende steht dann die neue Produktidee, eine neuartige Dienstleistung bzw. die Ergebnisse des Prozesses.

Möchten Sie gemeinsam mit Ihrem Team einen Design Thinking Prozess durchlaufen? Gerne unterstützen wir Sie dabei. Sprechen Sie uns gerne an.
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